Sirāt
Ein Vater sucht seine Tochter, die nach einem Rave in der marokkanischen Wüste verschollen ist. Der surreale Roadtrip mit Sergi López oszilliert zwischen ekstatischem Rave, betörenden Wüstenlandschaften und der Trostlosigkeit einer aus den Fugen geratenen Welt – so berauschend wie schockierend. Das existenzielle Drama wurde in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.Ein Rave in der marokkanischen Wüste mit dröhnenden Bässen und Tanzenden in Trance, mittendrin Luis mit seinem zwölfjährigen Sohn Esteban. Die beiden sind auf der Suche nach Mar, der Tochter und Schwester, die vor fünf Monaten bei einer dieser tagelangen Technopartys verschwunden ist. Als plötzlich Militärtrupps den Rave auflösen, herrscht Ausnahmezustand; alle Ausländer:innen müssen das Land verlassen. Mit einer kleinen Gruppe ergreifen Luis und Esteban die Flucht und schlagen sich auf halsbrecherischen Wegen über das Atlasgebirge und durch die Wüste zum nächsten Rave nahe Mauretanien durch. Es ist der vierte und bisher radikalste Film des mehrfach ausgezeichneten französisch-spanischen Filmemachers Óliver Laxe, ein intensiver und schonungsloser Roadtrip, der in Cannes mit dem grossen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Mit seinem hypnotischen Soundtrack und den bildgewaltigen Aufnahmen archaischer Landschaften entwickelt er eine rauschhafte Sogwirkung. Im Islam bedeutet «Sirāt» Weg oder Pfad und ist die Brücke, die zum Paradies führt; wer kein Gottesvertrauen hat, stürzt in die Hölle. «Sirāt» ist Kino als existenzielle Grenzerfahrung, eine spirituelle Reise durch Schmerz, Stille und Ekstase. Das Branchenblatt Variety lobt: «Ein irrwitziger Roadtrip durch das Wüstenfegefeuer – verstörend, faszinierend und mit Kultpotential.»