Pooja, Sir
Als zwei Jungen in einer nepalesischen Grenzstadt entführt werden, reist Kommissarin Pooja aus Kathmandu an. Als Frau und Lesbe ist sie unter der vorwiegend männlichen Belegschaft gleich mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt. Der brisante Politkrimi wirft einen tiefen Blick in den vom Kastensystem geprägten nepalesischen Alltag.Die Kriminalbeamtin Pooja ist die erste und einzige Frau in einer Führungsposition bei der nepalesischen Polizei. Das Land erlebt gerade unruhige Zeiten, denn in einer Stadt im Süden kommt es zu gewalttätigen Demonstrationen. Die dort lebenden dunkelhäutigen Madhesi protestieren gegen ihre Diskriminierung durch die hellhäutige Mehrheitsgesellschaft. Als sich die Spannungen wegen der Entführung zweier Jungen weiter verschärfen, wird Pooja – selbst hellhäutig, aber als Lesbe mit Diskriminierung vertraut – aus der Hauptstadt Kathmandu in den Süden entsandt, um den Fall zu lösen. Dort angekommen, wird ihr klar, dass sie unbedingt die Hilfe einer örtlichen Madhesi-Polizistin braucht … Basierend auf realen Ereignissen im Jahr 2015 wirft Deepak Rauniyar in seinem spannenden Politthriller einen scharfen Blick auf die innerethnischen Spannungen in einer vom Kastensystem geprägten Gesellschaft. Sein Thema schien Nepals Behörden so brisant, dass der Film, der seine Premiere 2024 am Filmfestival von Venedig feierte, in Nepal nur in einer zensierten Fassung gezeigt werden durfte. Asha Magrati hat mit ihrem Partner Rauniyar nicht nur das Drehbuch geschrieben, sondern spielt auch die toughe Kriminalbeamtin Pooja. Dies mit so unterkühlter Intensität, dass jede Szene zum Erlebnis wird in diesem nepalesischen Politkrimi ganz ohne Himalaya-Romantik.