Mexico 86

1986. Maria, eine revolutionäre Aktivistin aus Guatemala, lebt seit Jahren im Exil in Mexiko-Stadt, wo sie ihre politischen Aktivitäten fortsetzt. Als ihr zehnjähriger Sohn zu ihr zieht, muss sie eine schwierige Entscheidung treffen: Will sie Mutter sein oder ihr Leben als Aktivistin fortsetzen? César Díaz’ autobiografisch inspirierter, bewegender Politfilm mit Bérénice Bejo.

Als die Guerilla-Aktivistin María 1976 mitansehen muss, wie ihr Mann auf offener Strasse von Schergen der korrupten Militärdiktatur Guatemalas hingerichtet wird, ist sie gezwungen, nach Mexiko zu fliehen und ihren kleinen Sohn bei ihrer Mutter zurückzulassen. Zehn Jahre später kann sich diese nicht mehr um den Jungen kümmern und bringt ihn zu María, die in Mexiko unter verschiedenen Decknamen ihren politischen Aktivismus unbeirrt fortsetzt. María sieht sich mit einer existenziellen Entscheidung konfrontiert: Soll sie ihrer Mutterpflicht nachkommen – oder weiterhin für ihre politischen Ideale kämpfen? «In der kollektiven Vorstellung ist ein Vater, der seine Familie verlässt, um zu kämpfen, ein Held, während eine Mutter, die dasselbe tut, als verantwortungslos gilt», erklärt der in Belgien lebende guatemaltekische Regisseur César Díaz. In seinem aufwühlenden Drama verarbeitet er eigene Kindheitserinnerungen als Sohn einer Widerstandskämpferin, fokussiert dabei aber ganz auf den inneren Konflikt der Mutter, die von der grossartigen Bérénice Bejo verkörpert wird. Aurore Engelen schreibt auf Cineuropa: «Bejo stürzt sich mit Leib und Seele in ihre Rolle und verleiht dieser komplexen Figur eine überzeugende Konsistenz, deren Motivationen im Laufe der Geschichte immer klarer werden und uns über unsere eigenen Vorurteile nachdenken lassen.»