Hôtel Silence
Jean, ein lebensmüder Kanadier Mitte fünfzig, sucht nach einem Ort, wo er seinem Leben ein Ende setzen kann. Er reist in ein europäisches Land, das gerade einen Bürgerkrieg überstanden hat, und steigt in einem maroden Hotel ab. Dessen Besitzerin setzt alles daran, sich eine Zukunft aufzubauen. Léa Pools neuer Film ist eine bewegende Ode an die Solidarität und das Leben.Jean ist Mitte fünfzig und lebt in Kanada. Nachdem ihn seine Frau verlassen hat und seine Mutter allmählich in die Demenz abgleitet, ist er seines Lebens überdrüssig. Um seine Tochter nicht zu belasten, sucht er nach einem geeigneten Ort, um seinem Leben ein Ende zu setzen, und findet diesen in einem europäischen Land, das gerade einen Bürgerkrieg überstanden hat. Er steigt im einst imposanten Hotel Silence ab. Als die junge Besitzerin Ana bemerkt, dass ihr Gast ein guter Handwerker ist, bittet sie ihn, ihr beim Wiederaufbau zu helfen. Angesichts des unerschütterlichen Lebenswillens der kriegstraumatisierten Menschen rücken Jeans Selbstmordgedanken immer mehr in den Hintergrund … Der neue Film der schweizerisch-kanadischen Regisseurin Léa Pool beruht auf dem gleichnamigen Roman der Isländerin Auður Ava Ólafsdóttir. Wie die Autorin entschied sich die Regisseurin bewusst gegen eine räumliche und zeitliche Verortung der Geschichte. Pool, deren Werk um Lebenskrisen und Neuanfänge kreist, versteht ihren Film als Fabel, als Ode an das Leben, die Widerstandsfähigkeit, Solidarität und Hoffnung. Heimlicher Hauptdarsteller ist das spektakuläre, an ein Schiff erinnernde Hotel, das die Regisseurin nach langer Suche in der französisch-spanischen Grenzregion fand und das zum Ort einer heilsamen Transition wird.