Gena Rowlands – Schauspiel als Naturgewalt: Love Streams

Nach der Scheidung und dem Verlust des Sorgerechts für ihre Tochter flüchtet sich Sarah zu ihrem Bruder, einem alkoholkranken Playboy und Schriftsteller. John Cassavetes und Gena Rowlands stehen als Geschwisterpaar erstmals Seite an Seite in den Hauptrollen vor der Kamera. Es war ihre letzte Zusammenarbeit und Cassavetes’ letzter unabhängiger Film – ein intimes, bewegendes Werk.

Robert Harmon ist ein erfolgreicher Schriftsteller, ein charismatischer Playboy und hedonistischer Bohemien, der sich aus Angst vor Verantwortung in Alkohol und oberflächliche Frauengeschichten flüchtet. Seine labile Schwester Sarah lebt gerade in Scheidung von ihrem Mann Jack, der ihre Neurosen und Gefühlsausbrüche nicht mehr ertragen konnte, und hat das Sorgerecht für ihre einzige Tochter verloren. Als sie auf der Suche nach Halt vorübergehend bei Robert einzieht, gerät dessen dekadenter Lebensentwurf gründlich durcheinander. In ihrer letzten Zusammenarbeit treffen Gena Rowlands und John Cassavetes – erstmals Seite an Seite in den Hauptrollen – als zwei beschädigte Seelen aufeinander: ein Bruder, der nicht weiss, wie man liebt; eine Schwester, die nicht aufhören kann zu lieben. Mit melancholischer Zärtlichkeit und radikal emotional erzählt «Love Streams» von der Einsamkeit im Miteinander, von der Angst vor Nähe und dem verzweifelten Wunsch danach. «Ein intensives, darstellerisch hervorragendes und tiefgründiges Psychogramm zweier Menschen, die den Sinn des Lebens suchen. In seiner verstörenden und bestürzenden Inszenierung gelingt Cassavetes ein bewegendes Porträt der Rollen von Liebe, Zuneigung, Verständnis und Zärtlichkeit in einer Zeit der Kommunikationsunfähigkeit», urteilt das Lexikon des Internationalen Films.