Gena Rowlands – Schauspiel als Naturgewalt: Lonely Are the Brave

Der meisterhafte Neo-Western mit Kirk Douglas, Walter Matthau und Gena Rowlands in ihrer ersten grösseren Rolle erzählt vom Konflikt eines Cowboys mit der Moderne. Mit Themen wie einem sich zunehmend autoritär gebärdenden Staat und der Kriminalisierung von Migrant:innen ist er hochaktuell. Er war Kirk Douglas’ Lieblingsfilm.

Cowboy Jack Burns lebt ohne festen Wohnsitz, ohne Ausweis oder festen Job. Als er hört, dass sein Freund Paul im Gefängnis sitzt, fasst er einen verwegenen Plan. Er zettelt eine Schlägerei an und lässt sich in dieselbe Haftanstalt einliefern, in der sein Freund einsitzt. Doch dieser will nicht mit ihm fliehen. Also bricht Burns alleine aus und macht sich auf zur mexikanischen Grenze – auf seinen Fersen Sheriff Johnson … Der meisterhafte Neo-Western, ein Abgesang auf ein mythisches Amerika, beeindruckt allein schon durch seine hochkarätige Crew: Es war Gena Rowlands’ erste grössere Rolle, Kirk Douglas’ erklärter Lieblingsfilm und eine seiner besten Interpretationen, grossartig auch Walter Matthau. Das Drehbuch stammt vom legendären Hollywood-Autor Dalton Trumbo, die Filmmusik verhalf dem Komponisten Jerry Goldsmith zum Durchbruch. Alex Cox schreibt auf Film Comment: «‹Lonely Are the Brave› ist etwas Seltenes und fast Einzigartiges: ein linker amerikanischer Western. (…) Sein Held, makellos dargestellt von Kirk Douglas, ist ein Cowboy-Anarchist, der keinen Ausweis bei sich trägt, keine Autorität respektiert und sich nur um seine Freunde und sein Pferd kümmert. (…) ‹Lonely Are the Brave› wurde 1962 veröffentlicht und wirkt dennoch völlig modern – wahrscheinlich, weil er so viele Themen behandelt, die auch heute noch von Bedeutung sind.»