Jura, 1943: Die 15-jährige Emma lebt in einem Dörfchen im Grenzgebiet, arbeitet als Hausmädchen und will Krankenschwester werden. Als sie nach einer Vergewaltigung schwanger wird, weigert sie sich, ihre Träume aufzugeben. Regisseurin Marie-Elsa Sgualdo erzählt eine berührende Geschichte über Mut, Selbstbestimmung und die Kraft von Frauen.
Neuenburger Jura, 1943: Die 15-jährige Emma lebt mit ihrem Vater und ihren zwei kleinen Schwestern in einem Dorf nahe der französischen Grenze. Sie arbeitet als Haushaltshilfe im Haus des protestantischen Pfarrers und hat dank dessen Gattin den sogenannten Tugendpreis erhalten, mit dem sie sich eine Ausbildung zur Krankenschwester finanzieren möchte. Ihre Zukunftspläne enden jäh, als ein Fotoreporter, der eine Reportage über die Zurückweisung von Flüchtlingen an der Grenze machen will, sie vergewaltigt und schwängert. Emma weigert sich, ihr Leben von den Zwängen einer bigotten und repressiven Gesellschaft bestimmen zu lassen, und sucht nach einem Ausweg … Die Regisseurin Marie-Elsa Sgualdo nennt ihr Spielfilmdebüt, das 2025 am Filmfestival Venedig seine Weltpremiere feierte, «einen Liebesbrief an die Frauen meiner Familie – und an unzählige andere –, die unsichtbare Kämpfe um Selbstbestimmung geführt haben». Beeindruckend auch die Ausdruckskraft ihrer erst 19-jährigen Hauptdarstellerin Lila Gueneau, die es meisterhaft versteht, die Emotionen ihrer Figur mit kleinsten Gesten zu vermitteln. Mit «Silent Rebellion» hat Sgualdo einen Film geschaffen, der unangestrengt und ohne Pathos ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte mit einer feministischen Ermächtigungsgeschichte vereint und den Schweizer Film um eine starke Frauenfigur bereichert.
...