Die junge Deva lebt in prekären Verhältnissen und ist von einem traumatischen Ereignis gezeichnet. Als sie eine Stelle in Carlas Fischladen antritt und gelegentlich deren kleinen Enkel hütet, findet sie langsam ins Leben zurück. Ein warmherziger, vom italienischen Neorealismus inspirierter Film. Aurora Giovinazzo als Deva ist eine Entdeckung!
Die junge Deva lebt in prekären Verhältnissen in einem Wohnwagencamp am Stadtrand von Rom. Täglich fährt sie frühmorgens mit dem Bus in die Stadt auf der Suche nach Gelegenheitsjobs, mit denen sie sich und ihre alkoholkranke Mutter mehr schlecht als recht über Wasser hält. Eines Tages lernt sie die 60-jährige Carla kennen und findet Arbeit in ihrem Fischgeschäft. Als sie auch auf deren einjährigen Enkel aufpassen soll, ist Deva zunächst wenig begeistert. Doch der Kleine wächst ihr allmählich ans Herz und löst überraschende Veränderungen bei ihr aus. Stefano Chiantinis berührender Film, in dessen Zentrum Menschen am Rande der Gesellschaft stehen, reiht sich ein in die Tradition des italienischen Neorealismus und erinnert an die Werke von Ken Loach. «Una madre» erzählt dabei von der wohl fragilsten Situation weiblicher Armut, der Mutterschaft, und dies in allen Varianten, auch jener ohne biologische Verwandtschaft. Anna Culotta schreibt auf NonSoloCinema: «Die Regie ist nüchtern, aber einfühlsam, die Kamera zeigt Devas’ Entwicklung, von der anfänglichen Härte und scheinbaren Distanziertheit bis zum allmählichen Zusammenbruch der Abwehrmechanismen, die sie daran hinderten, ihren Emotionen Ausdruck zu verleihen und ihr Trauma zu überwinden. Dabei verleiht Aurora Giovinazzo ihrer Figur und dem gesamten Film eine bemerkenswerte Intensität.»
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