Carlo kann nicht sprechen, sondern sprüht Graffitis an die Wände, Frank verdient Geld, indem er die Hausaufgaben für andere Kids erledigt, während die 16-jährige Nina bereits Mutter ist. Paolo Randi entwirft das mitreissende Porträt dreier Outsider, die mit viel Fantasie und einem Quäntchen Verrücktheit aus ihrem trostlosen Alltag ausbrechen.
Carlo alias Gollum ist der stumme Erzähler der Geschichte von Frank und Nina, die auch seine eigene ist. Die drei Jugendlichen bilden eine verschworene Gemeinschaft in der harten Realität der grauen Vorstädte von Mailand. Sie geben ihren Träumen Raum, denn «Realität ist nur eine Frage des Standpunkts». Gollum besprüht die Wände mit poetischen Zitaten aus entsorgten Büchern, Frank erzählt mit Überzeugungskraft absurde Geschichten, während die pragmatische Nina, die bereits Mutter ist und unter ihrem gewalttätigen Ehemann leidet, studieren will, um ein besseres Leben führen zu können. Valerio Caprara schreibt in Il Mattino: «Was für ein märchenhafter und etwas verrückter Film ist doch ‹La storia del Frank e della Nina›. (…) Die Mailänder Regisseurin Paola Randi (‹Beata te›) entfaltet anstelle einer traditionellen Erzählung eine Ballade voll visueller Anregungen und emotionaler Transfers, die durch abwechselnde Farb- und Schwarz-Weiss-Sequenzen die beiden Leitmotive des Films untermalt: die Liebe zu den eigenen Figuren und die Liebe zu Literatur und Kunst, die durch eine Fülle von Zitaten aus Kultfilmen wie ‹Miracolo a Milano› oder ‹Jules et Jim› sowie der Literatur von Italo Calvino und den Kunstwerken von Yayoi Kusama zum Ausdruck kommt.»
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