Der Dokumentarfilm gewährt Einblick in Ai Weiweis Regiedebüt an der Oper Rom und zeigt, wie er seine künstlerische Vision und seinen Aktivismus in Puccinis Werk einfliessen lässt. Die Oper über die tyrannische Prinzessin Turandot, die ihre Bewerber mit tödlichen Rätseln prüft, spiegelt Ai Weiweis zentrale Themen von Macht, Kontrolle und Kunst wider.
«Alles ist Kunst. Alles ist Politik» – mit diesem berühmten Statement des chinesischen Ausnahmekünstlers beginnt «Ai Weiwei’s Turandot», ein Dokumentarfilm über Ai Weiweis erste Operninszenierung. «Turandot», Puccinis letzte, unvollendet gebliebene Oper, erzählt die Geschichte der grausamen chinesischen Prinzessin Turandot. Jeder, der um ihre Hand anhält, muss drei Rätsel lösen oder sterben. Die berühmte Arie «Nessun dorma» gehört heute zum Standardrepertoire aller grossen Tenöre. In seinem Langfilmdebüt gibt Regisseur Maxim Derevianko, der seit 2015 für das römische Opernhaus Trailer und Streams realisiert, einen einzigartigen Einblick in Ai Weiweis Schaffensprozess und beleuchtet – anhand von Archivmaterial – auch relevante Ereignisse aus dessen Biografie. Helga-Mari Steininger schreibt im Programm des DOK.fest München: «Bekannt für seine politisch aufgeladenen Installationen sowie seine unermüdliche Kritik an Autoritäten, bringt Ai Weiwei seine Perspektive in die Welt der Oper ein. Coronakrise, Ukraine-Krieg, Proteste in Hongkong – in seiner radikalen Inszenierung dekonstruiert er die Erzählung, bricht Konventionen und nutzt die Bühne als Plattform für gesellschaftlichen Diskurs. Derevianko begleitet Ai Weiwei und das Ensemble bei der Entstehung einer bombastischen Neuinterpretation eines Klassikers.»
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