40 Jahre Kinok: Stranger Than Paradise

Jim Jarmuschs Film über den in New York lebenden Hipster Willie, seinen Freund Eddie und seine ungarische Cousine Eva, die Willie widerwillig bei sich aufnimmt, fing das Lebensgefühl der 1980er-Jahre ein wie kein anderer Film. Die betörende Mischung aus Poesie, Melancholie und Komik brachte Jarmusch den endgültigen Durchbruch.

Eva ist gerade in New York gelandet und soll bei ihrem Cousin Willie unterkommen, bevor sie zu ihrer Tante nach Cleveland weiterreist. Willie heisst eigentlich Béla und ist nicht begeistert, seine ungarische Cousine zu beherbergen. Er fühlt sich als Amerikaner und will nicht an seine Wurzeln erinnert werden. Sie stört seinen Alltag, den er und sein Kumpel Eddie mit Rumhängen, Pokerspiel und Pferdewetten bestreiten. Zudem nervt sie ihn mit Screamin’ Jay Hawkins’ Song I Put a Spell on You, den sie pausenlos auf ihrem Kassettenrekorder spielt. Doch als sie nach zehn Tagen abreist, müssen Willie und Eddie feststellen, dass sie Eva vermissen. Als sie sie im winterlichen Cleveland besuchen, ist es dort genauso trist wie in New York. Also brechen die drei nach Florida auf, ins vermeintliche Paradies … Jim Jarmuschs zweiter Spielfilm, eine hintersinnige Mischung aus Poesie, Melancholie und Komik, hat Kritik und Publikum gleichermassen begeistert. Auch die Kinok-Betreiber:innen waren hingerissen. Keinem anderen Regisseur gelang es, das Lebensgefühl der 1980er-Jahre mit einer so aufregenden und gleichzeitig nonchalanten Handschrift einzufangen. Der Film gilt als Meilenstein des US-Independent-Films und als eines der einflussreichsten Werke der 1980er-Jahre, und ist «mit keinem anderen Film vergleichbar» (Roger Ebert). Kurz: der Kultfilm unter den Kultfilmen.

 

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Mi 26 11 25 / 18:30
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