Acht Jahre bevor Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack «King Kong» realisierten, drehten sie 1925 ihren ersten Film: über die dramatische Passüberquerung eines südpersischen Nomadenstammes, die teilweise heute noch so unternommen wird. Sie zählt zu den spektakulärsten Migrationen der Welt. Der atemberaubende Film zählt zu den eindrücklichsten Dokumentationen der Filmgeschichte.
Acht Jahre bevor Merian C. Cooper und Kameramann Ernest B. Schoedsack mit «King Kong» berühmt wurden, drehten sie 1925 ihren ersten Film – einen Dokumentarfilm, der einem die Sprache verschlägt. Er dokumentiert die Wanderung des südiranischen Stammes der Bachtiar:innen, die mit ihren Tieren in einem entbehrungsreichen Marsch vom Persischen Golf auf die Sommerweiden des zentralen persischen Hochplateaus ziehen. Der 48-tägige Treck, bei dem sie einen reissenden Fluss und über 3000 Meter hohe, schneebedeckte Pässe überqueren, ist voller Strapazen. Der Film zeigt die extremen Härten des Nomadenlebens, aber auch den ausserordentlichen Mut und Einfallsreichtum der Nomad:innen. «Grass» ist ein grandioser Schwarz-Weiss-Film mit ungeheurer Bildkraft. Ein Teil der Bachtiar:innen lebt bis heute nomadisch und unternimmt diese Wanderung, die als eine der spektakulärsten Migrationen der Welt gilt, noch immer zweimal jährlich. Obwohl teilweise Strassen gebaut wurden, ist heute vieles noch so wie vor hundert Jahren. Die von Sven Bösiger live begleitete Vorführung im Provisorium der Lokremise im November 2008 war ein Ereignis. Der Klangkünstler hat mit seiner Vertonung eine Atmosphäre geschaffen, die fast vergessen liess, dass es sich bei «Grass» um einen Stummfilm handelt. Wir freuen uns, dass er sich zu unserem Jubiläum noch einmal auf dieses Wagnis einlässt.
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