YENTL

Eine musikalisch inszenierte Lesung

Die Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens Yentl, welches Anfang des 20. Jahrhunderts in Osteuropa den unbändigen Drang hatte, studieren zu wollen etwas, das Frauen auf gar keinen Fall zu erlauben war , berührt nicht nur durch den Sprachwitz und die liebevolle Schilderung des Lebens im Schtetl und der Jeschiwa, sondern insbesondere durch die gefühlvollen Lieder aus dem Film, in denen Yentl ihre Befindlichkeiten reflektiert. Aus einer humanen Weltsicht heraus wird die untergegangene Welt des Ostjudentums der vorletzten Jahrhundert-wende wieder lebendig. - 1983 entstand der Film Yentl“ von und mit Barbra Streisand nach dem Roman von Isaac Bashevis Singer. 2007 setzte fe-m@il die Idee um, das Ganze als inszenierte Lesung mit den Filmsongs von Michel Legrand zu verwirklichen, wofür die Gruppe im Jahr darauf mit dem Kulturpreis der Regiobank Solothurn ausgezeichnet wurde. Nach über 30 Vorstellungen in der ganzen Schweiz packt Yentl wieder ihre Koffer und macht sich auf den Weg.

Der Inhalt

1904 in einem polnischen Schtetl: die junge Jüdin Yentl lieber den Talmud studieren als in Kochtöpfen rühren. Doch das Studium der Heiligen Schrift ist den Männern vorbehalten. Kurzentschlossen schneidet Yentl sich nach dem Tod ihres Vaters die Haare kurz, zieht Hosen an und besteht unter dem Namen Anshel die Aufnahmeprüfung an einer Talmudschule. Dort verliebt sie sich in den Mitstudenten Avigdor, der freilich nichts von dem Geheimnis ahnt. Avigdor, in eigenen Herzensangelegenheiten verstrickt, bittet Freund Anshel um einen Gefallen, der Yentl in grosse Verlegenheit bringt ... Liebe und Freundschaft, tiefe Gefühle und Traditionen sorgen für eine berührende, packende Story. Das Verweben von Erzählung und Gesang und die berauschenden Lieder werden Sie keine Sekunde mehr loslassen. Tanja Baumberger gelingt es, den Wechsel zwischen gelesenem Text, gesungenem Wort und szenischer Aktion zu einem ergreifenden Ganzen, das dem Zuschauer noch lange Zeit folgen wird.

Die Musik

Das Arrangement der Songs für Cello, Violine und Piano lässt den erzählenden Handlungsablauf und das musikalische Innehalten zu einer idealen Einheit verschmelzen, die die Phantasie des Zuhörers in immer neue und grossartigere Bilder verführen mag. Im Sommer 2008 wurde diese Produktion mit dem Kulturpreis der Regiobank Solothurn ausgezeichnet.

Tanja Baumberger - Gesang und Lesung
Marlis Walter - Klavier und musikalische Leitung
Liliane Fluri – Violine
Christoph Weibel - Violoncello